Weingut Ludger Veit, Osann-Monzel

Eine Vinothek ohne großen Schnickschnack

 

Es gibt nicht viele Orte, von denen man einen schöneren Blick ins landschaftlich ungemein reizvolle Moseltal hat als von der Vinothek von Ludger Veit. Ein puristischer, schnörkelloser, geradliniger Flachbau ohne großen Schnickschnack, dafür mit malerischem Panoramablick über die sanft-hügelige Landschaft rund um den Hüttenkopf, mit 423 Metern die zweithöchste Erhebung der Moselberge. Er ist schön zu sehen vom luftig eingerichteten Innenraum mit 150 Quadratmetern Fläche und großer Fensterfront - und bei schönem Wetter von der 40 Quadratmeter großen Terrasse.
 

Ein Ort, an dem es sich gut aushalten lässt. Was sowohl an der Aussicht liegt als auch an den vorzüglichen Weinen. Alte Winzerhäuser und prächtige Fachwerkhäuser prägen das Bild der verwinkelten Gassen von Osann-Monzel, einem kleinen Ort an der Mittelmosel. Schon die alten Römer zogen hier durch, bereits im 10. Jahrhundert war bei der Aufzählung der Besitztümer des Bistums Trier von „Osanna“ und „muncele villam“ zu lesen.

Vergleichsweise jung ist die Geschichte des Weinguts. Zwar spielte der Wein schon bei den Vorfahren von Ludger Veit eine Rolle, allerdings wurde der Weinbau damals nur im Nebenerwerb betrieben. Im Jahr 1984, als Ludger Veit gerade einmal 19 Jahre alt war, übernahm er das Anwesen von seinem Vater - samt der Weinanbaufläche von damals gerade einem einzigen Hektar. Er begann, mit großem Willen, hoher Motivation und jeder Menge Ideen seinen Traum vom eigenen Weingut zu verwirklichen.
 

Immer besser gelang es ihm, seine Visionen in die Realität umzusetzen. Er kaufte Weinbergsflächen in den besten Lagen hinzu, pflanzte mit großer Experimentierfreude neue Rebsorten, schuf mehr Lagerraum und schrieb damit zusammen mit seiner Frau Gabi seine ganz eigene Erfolgsstory. Neben dem für die Mosel so klassischen Riesling bauen die Veits heute auf ihren fast 16 Hektar Weinbergen viele verschiedene, teils auch internationale Rebsorten an wie Chardonnay, Merlot und Sauvignon Blanc.

Charakteristisch für das Weingut ist vor allem der für hiesige Verhältnisse ungewöhnlich hohe Anteil an roten Rebsorten, die nach der Lese in kleinen Eichenholzfässern reifen, um noch mehr Ausdruck zu bekommen. So entwickeln sich beispielsweise durch die 30 Monate dauernde Lagerung der Selektionen von Dornfelder und Spätburgunder Rotweine der Spitzenklasse - Weine, die sich durch feine Aromen von Beerenfrüchten und eine elegante Tanninstruktur auszeichnen.

Ansicht auf die Familie Veit des Weingutes Ludger Veit in Osann-Monzel.

Prämierungen gab es schon einige, der 2013er Paulinshofberg Riesling Trocken etwa war beim „Mosel Riesling Grand Prix“ im Jahr 2014 der gefeierte Sieger, während der 2014er Paulinshofberg Feinherb beim „Grand Prix“ 2015 auf dem zweiten Platz landete. Sohn Niklas ist nach der Winzermeisterprüfung schon startklar, um den Betrieb in die nächste Generation zu führen. Mit Träumen und Ideen, so wie einst sein Vater.

(© Text: Deutsches Weininstitut GmbH, Ausgezeichnete Vinotheken 2016)

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