- Piesport
Das Wort „Spoar“ heißt Sperre. Das Bildnis steht an einer Stelle, wo in früherer Zeit die Zufahrt nach Piesport gesperrt werden konnte.
Das Spoarbildchen und die Spoarkapelle gegenüber erinnern an eine schreckliche Zeit. Sie erinnern aber auch an die Liebestat der Nachbarorte. Die Leute von der Moselhöhe brachten nämlich Esswaren bis an diese Sperre, und die Piesporter, welche noch gehfähig waren, kamen zur vereinbarten Zeit, um das Essen abzuholen. Die Sperre am Berghang einst als Abgrenzung errichtet, wurde zu einer heiligen Stätte christlicher Nächstenliebe. Der dreiteilige Bildstock ist einer Fensterform nachgebildet und trägt im oberen Teil ein Kreuz: darunter links das Motiv der schmerzhaften Muttergottes mit sieben Schwertern. Rechts befindet sich ein Relief des hl. Michael in voller Ausrüstung. Zur Spoarkapelle führt ein Kreuzweg, mitten durch die Weinlage "Piesporter Goldtröpfchen". Das Bildnis trägt die Inschrift ANO 1506 bis 1508 BLIEBEN DA HIE ZUR P: VON BUE …UIBRICH…STARBEN MIT DEM L: P: KRANK Im heutigen Sprachgebrauch heißt das: ANNO 1506 bis 1508 blieben dahier zu Piesport von 98 Bürgern übrig 16. Sie starben an der Lungenpestkrankheit.
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