- Trier-Pfalzel
Befestigter spätrömischer Palast
Auch Kaiser brauchen ab und an ein bisschen Erholung. Anstrengende Regierungsgeschäfte und die Enge der Stadt fordern schließlich ihren Tribut. Etwas außerhalb von Trier, direkt an der Mosel, haben sie die Erholung gefunden. Denn der heutige Name „Pfalzel“ leitet sich vom lateinischen Wort „palatiolum“ ab, was übersetzt so viel wie „kleine Pfalz“ heißt. Und was für den Kaiser recht war, sollte auch dem Erzbischof zu Gute kommen.
Aus der palastartigen Burganlage entwickelten sich seit dem frühen Mittelalter zunächst ein Nonnenkloster und dann ein Kanonikerstift. Die Erzbischöfe von Trier bauten das Gelände aus und zogen sich immer wieder nach Pfalzel zurück, wenn es aufgrund von Streitigkeiten mit der umtriebigen Trierer Bürgerschaft in der Stadt selbst zu ungemütlich wurde. Noch heute sind die Wallmauer mit ihren Bastionen und wehrhafte Reste der erzbischöflichen Burg erhalten. Aber auch der Ortskern lohnt einen Ausflug: Unter anderem befindet sich hier, am Kirchplatz, das älteste bewohnte römische Steinhaus Deutschlands und die ehemalige (im heutigen Zustand allerdings teils wiederaufgebaute, teils erweiterte) Stiftskirche, deren Ursprünge ins frühe Mittelalter zurückreichen.