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Sehenswürdigkeit | Museum
Lange Zeit hielten Historiker die mittelalterliche Überlieferung, dass der erste Dom auf kaiserlichem Baugrundstück errichtet worden sei, für eine fromme Legende. Unvorstellbar schien es, dass Kaisermutter Helena für die ersten Christen tatsächlich ihren Palast zum Abriss freigegeben hätte. Diese Einschätzung änderte sich unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg, als man die ersten Reste eines 7x10 Meter großen Deckengemäldes in drei Meter Tiefe unter dem Fußboden des Domes zutage förderte.
Weitere Grabungen folgten. Schließlich setzten Archäologen in über zehnjähriger Puzzlearbeit die über 30.000 Fragmente wieder zusammen, die in 15 Bildfeldern nicht nur fliegende Erotenpaare und Philosophen zeigen, sondern auch vier Frauenporträts, die vielfach als Frauen des damaligen Kaiserhauses identifiziert werden. Auch wenn diese Interpretation nicht von allen Forschern geteilt wird: Einig ist man sich, dass der sensationelle Fund aus einem reich ausgestatteten Wohnpalast stammen muss, der um 330 für den Ausbau des Domes niedergelegt wurde. Und plötzlich konnte die Legende vom Dom als „Haus der Helena“ doch einige Wahrscheinlichkeit für sich verbuchen.
Das konstantinische Deckengemälde ist heute Prunk- und Herzstück der Sammlung, die allerdings noch weitere Highlights für sich reklamieren kann. Eindrucksvoll ist beispielsweise das Grabungsmodell der Doppelkirchenanlage von Dom und Liebfrauenkirche, die frühchristliche Schrankenanlage, die originalen Portalfiguren der Liebfrauenkirche oder das Grabdenkmal des Erzbischofs Jakob von Sierck. Aber auch zeitgenössische Christus- und Mariendarstellungen sind zu bewundern, die über rein religiöse Kunst hinaus auch existenzielle Fragen des Menschseins stellen.
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Platz der Menschenwürde 1
54290 Trier
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