- Hatzenport
Der Hatzenporter Fährturm ist ein Wahrzeichen von Hatzenport. Ein 1863 zur Befestigung des Fährseiles errichteter polygonaler Bruchsteinturm mit schiefergedecktem Helm. Der Fährbetrieb in Hatzenport wurde urkundlich erstmals Mitte des 16. Jahrhunderts erwähnt. Als Pfälzisches Lehen wurde das Fahr über den Strom Hatzenport von der Herrschaft von Ehrenburg im Jahre 1545 an Friedrich von Eltz Pirmont übergeben. Seit 1827 war die Fähre im Eigentum der Gemeinde. Es wird vermutet, dass Napoleon der Gemeinde die Fähre geschenkt haben soll, nachdem er hier die Mosel überquert hat. Jedenfalls blieben die anderen Fähren größtenteils im Staatseigentum. Die Moselfährverbindung Hatzenport galt als wichtigste Verbindung vom Maifeld zu den gegenüberliegenden Hunsrückhöhen und war Streckenbestandteil des ersten historischen Postkurses Innsbruck - Mechelen. Die damalige alte Poststation lag in Höhe der Gewann Fahrberg, hier kam auch die steile Poststraße auf der gegenüberliegenden Seite zum Ufer. Die Poststrecke wurde betrieben durch das aus Regensburg stammende Adelsgeschlecht von Turn und Taxis. 1863 legte man die Anlegestelle wenige hundert Meter Mosel aufwärts. Am 27. April 1863 wurde der Grundstein zu einem neuen Fährturm, dem heutigen Hatzenporter Wahrzeichen, gelegt. Zwei Fährrampen wurden gebaut. Die Chronik hält einen Unglücksfall fest: Bei der Aushebung des Fährturm Fundamentes wurde der Maurer Johann Josef Ibald verschüttet und konnte nur noch tot geborgen werden. Vor dem Zweiten Weltkrieg und nachher noch bis 1957 tat eine Ponte in Hatzenport Dienst. Die letzte Fähre von Hatzenport erwarb die Gemeinde im Jahre 1957 für 60.000 DM. Mit ihrem Ladegewicht von 24 Tonnen war sie die größte an der ganzen Mosel. Nach dem Brückenbau Löf Alken 1972 rentierte sich der Fährbetrieb nicht mehr und musste eingestellt werden. Das Ende der Moselfähren begann sich abzuzeichnen. An ihrer Stelle schwingen sich Brücken von Ufer zu Ufer. Die Zeit verlangte diese schnelleren Verbindungen, die auch bei Eisgang und Hochwasser, bei Nacht und Nebel funktionieren. Wie sagte doch der Hatzenporter: Ein Stück Tradition ist verschwunden, mit „Hol über“ ist es vorbei.
Die umliegende Gastronomie lädt zur Einkehr ein.