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Tourismus an Mosel-Saar erwirtschaftet zwei Milliarden Euro

Die Mosellandtouristik GmbH hat am 30. Oktober 2024 gemeinsam mit IHK Koblenz und IHK Trier in einer Pressekonferenz die neue Wertschöpfungsstudie "Wirtschaftsfaktor Tourismus" der dwif-consulting GmbH vorgestellt. Diese liefert konkrete Zahlen und zeigt die große Bedeutung der Tourismusbranche für die lokale Wirtschaft und die Kommunen. Erstmals wurde bei der Studie die ökonomische Bedeutung der Marktsegmente Wein, Kultur, Wandern und Radfahren untersucht, die die beliebtesten Urlaubs- und Freizeitaktivitäten unserer Gäste sind und somit entscheidend für den Umsatz und die wirtschaftliche Entwicklung des Tourismus.

Die Mosellandtouristik GmbH sowie die Industrie- und Handelskammern Trier und Koblenz stellen neue touristische Wertschöpfungsstudie für die Region Mosel-Saar vor – Branche erwirtschaftet zwei Milliarden Euro jährlich. Als klassische Querschnittsbranche gibt es kaum einen Wirtschaftsbereich, der nicht vom Tourismus profitiert.

Der Tourismus ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für die Region Mosel-Saar, von dem insbesondere Gastgewerbe, Weinwirtschaft, Einzelhandel und Dienstleistende profitieren. Welchen wirtschaftlichen Stellenwert die Tourismusbranche für die Region hat, zeigt die neue Wertschöpfungsstudie „Wirtschaftsfaktor Tourismus“ der dwif-consulting GmbH, die zum Moselkongress am 30. Oktober 2024 erstmals vorgestellt wurde. Entstanden ist sie im Auftrag der Mosellandtouristik GmbH gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern Trier und Koblenz.

„Die Studie zeigt die große Bedeutung der Tourismusbranche für die lokale Wirtschaft und die Kommunen und macht deutlich, wie wertvoll die tourismusbedingte regionalökonomische Wertschöpfung für die Region Mosel-Saar ist“, fasst Thomas Kalff, Geschäftsführer der Mosellandtouristik GmbH die Ergebnisse zusammen. Demnach hat der Tourismus in der Region Mosel-Saar im vergangenen Jahr 9,142 Millionen Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben und auf Camping- und Reisemobilstellplätzen generiert. Die Zahl der Übernachtungen liegt mit 3,34 Millionen Übernachtungen höher als in der amtlichen Statistik angegeben. Grund dafür ist die Erfassung aller Übernachtungen, auch über die an das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz berichtspflichtigen Übernachtungen hinaus.

Hinzu kommen 29 Millionen Tagesausflüge sowie 3,08 Millionen Übernachtungen bei Verwandten, Bekannten und Freunden, was der Region Mosel-Saar insgesamt einen Tourismus indizierten Bruttoumsatz von jährlich zwei Milliarden Euro beschert. Der Beitrag des Tourismus am gesamten Einkommen in der Region beträgt 7,7 Prozent.

Erstmals wurde bei der Studie die ökonomische Bedeutung der Marktsegmente Wein, Kultur, Wandern und Radfahren untersucht. „Wein & Kulinarik, Kulturerlebnis sowie Radfahren und Wandern sind die beliebtesten Urlaubs- und Freizeitaktivitäten unserer Gäste und spielen eine entscheidende Rolle für den Umsatz und die wirtschaftliche Entwicklung des Tourismus“, erklärt Thomas Kalff. Insgesamt generieren die vier Marktsegmente einen Bruttoumsatz von jährlich 927,9 Millionen Euro. Davon werden rund 421,7 Millionen Euro in der Region mit weinbezogenen Aktivitäten erwirtschaftet.

Ein weiteres starkes Reisemotiv ist das aktive Landschaftserlebnis beim Wandern und Rad fahren. 178,7 Millionen Euro werden durch den Wandertourismus und 150,0 Millionen Euro durch den Radtourismus erwirtschaftet. „Die wichtigen Investitionen der letzten zehn Jahre in die Wanderinfrastruktur rund um den Premiumwanderweg Moselsteig zahlen sich aus“, freut sich der Touristiker. Das Marktsegment Kultur ist besonders stark im Bereich Tagesreisen und generiert einen Bruttoumsatz von 177,5 Millionen Euro. „Das Thema Wein und die damit verbundenen touristischen Aktivitäten vor Ort bilden ein starkes Motiv für einen Aufenthalt in der Ferienregion Mosel-Saar. Für den Tourismus ist der Weinanbau an Mosel, Saar und Ruwer und die Kombination von Wein mit wander-, rad-, und kulturtouristischen Angeboten für die Profilierung der Region im In- und Ausland von zentraler Bedeutung“, unterstreicht Kalff.

„Der Tourismus ist ein wichtiger Entwicklungsmotor und bringt hohe Umsätze für viele andere Branchen. Vor allem Gastgewerbe, Einzelhandel, Weinwirtschaft und Dienstleister profitieren von der touristischen Nachfrage“, macht Albrecht Ehses, Geschäftsführer IHK Trier deutlich. Mit einem Anteil von gut einer Milliarde Euro profitiert das Gastgewerbe am stärksten, gefolgt von Einzelhandel mit 613,8 Millionen Euro und dem Dienstleistungsbereich mit 386,4 Millionen Euro.

Eine besondere Rolle für die Region Mosel-Saar spielen Tagestouristen und Besuche bei Verwandten, Bekannten und Freunden (VFR): Vom Bruttoumsatz entfallen mehr als die Hälfte auf den Tages- (47,8 Prozent) und VFR-Tourismus (5,1 Prozent). Dabei profitieren mit 38,7 Prozent der Einzelhandel und das Gastgewerbe (38,1 Prozent) am stärksten von Tagesausflüglern. „Als Umsatzbringer zieht der Tourismus auch hohe Steuereinnahmen für die kommunale Ebene nach sich und leistet somit einen erheblichen Beitrag zur Finanzierung öffentlicher Haushalte“, betont Christian Dübner, Tourismusreferent der IHK Koblenz. Allein aus Mehrwert- und Einkommensteuer resultieren 2023 ca. 185,5 Mio. € aus dem Tourismus, welche jedoch als Gemeinschaftssteuer Bund, Ländern und Kommunen zukommen. Hinzu kommen weitere Steuereinnahmen durch Grundsteuer, Gästebeitrag und Tourismusabgabe. „Wo erfolgreicher Tourismus stattfindet, stimmt auch die Lebensqualität“, sagt Dübner. „Immer mehr Menschen finden einen Job und können so ein ausreichendes Einkommen direkt vor Ort erzielen.“ Der touristische Einkommensbeitrag entspricht laut Studie einem Äquivalent von 32.560 Personen, die durch die touristische Nachfrage in der Region Mosel-Saar rein rechnerisch ein durchschnittliches Primäreinkommen pro Kopf und Jahr beziehen könnten.

„Tourismus ist ein unverzichtbarer Motor der regionalen Wirtschaft. Die Studie zeigt deutlich, dass der Tourismus viele Branchen miteinander vernetzt und zur wirtschaftlichen Stärke der Region Mosel-Saar beiträgt. Kommunale und privatwirtschaftliche Investitionen in touristische Infrastruktur, touristische Produkte und in eine strategische Vermarktung zahlen sich für alle Branchen aus und müssen gestärkt werden", betont Thomas Kalff.

Die gesamte Studie finden Sie hier.

 

DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE

Die Bilanz der wirtschaftlichen Effekte durch die touristische Nachfrage in der Region Mosel-Saar lässt sich wie folgt zusammenfassen:

  • Die Zahl der touristischen Aufenthaltstage lag 2023 bei rund 41,22 Mio.  
  • Aus der touristischen Nachfrage resultiert ein Bruttoumsatz von 2.006,3 Mrd. €.
  • Die touristisch induzierten Einkommenseffekte im Rahmen der ersten und zweiten Umsatzstufe belaufen sich auf 941,8 Mio. €.
  • Der relative touristische Beitrag zum Primäreinkommen beträgt 7,7 Prozent.
  • Aus der Division des touristischen Einkommensbeitrages (941,8 Mio. €) durch das durchschnittliche Primäreinkommen im Untersuchungsgebiet pro Kopf (28.925 €) ergibt sich ein Einkommensäquivalent von 32.560 Personen, die rein rechnerisch ihren Lebensunterhalt durch den Tourismus bestreiten können.
  • Das durch den Tourismus in der Region bedingte Steueraufkommen (aus MwSt. und Einkommensteuer) für Bund, Länder und Kommunen beträgt ca. 185,5 Mio. €.

Touristische Nachfrage in der Region Mosel-Saar nach Marktsegmenten

  • In gewerblichen Betrieben wurden im Jahr 2023 gut 9,142 Mio. Aufenthaltstage registriert.
  • Privatquartiere (< 10 Betten) generierten 1,755 Mio. Aufenthaltstage.
  • Für den Bereich Camping (Touristikcamping + Dauercamping) und Reisemobiltourismus ergeben sich in der gesamten Region 1,949 Millionen Aufenthaltstage.
  • Hinzu kommen 29 Millionen Tagesausflüge sowie 3,08 Millionen Übernachtungen bei Verwandten, Bekannten und Freunden (VFR).
  • Das Marktsegment Wandern generiert 1,3 Mio. Aufenthaltstage und 2,4 Mio. Tagesausflüge.
  • Das Marktsegment Radfahren generiert 1,4 Aufenthaltstage und 1,0 Mio. Tagesausflüge.
  • Das Marktsegment Wein generiert 2,2 Mio. Aufenthaltstage und 3,1 Tagesausflüge.
  • Das Marktsegment Kultur generiert 0,8 Mio. Aufenthaltstage und 2,0 Mio. Tagesausflüge.

Diese Daten werden vor dem Hintergrund des Meldegesetzes an das Statistische Landesamt geliefert, dort ausgewertet und in den Statistischen Berichten dokumentiert sowie über eine Erfassung der Angebote und unter Zugrundelegung branchenspezifischer Auslastungswerte von der dwif-Consulting GmbH hochgerechnet. Segmente wie nicht gewerbliche Betriebe (< 10 Betten) und Dauercamping sowie Übernachtungen in Wohnmobilen außerhalb von Campingplätzen oder Angaben zum Besucherverkehr bei Einheimischen, welche nicht von der amtlichen Statistik erfasst werden, wurden von der dwif-Consulting GmbH ermittelt und ergänzt.

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